Die
Freien Wähler fordern:
„Wer anschafft muss zahlen“
Bergrheinfeld (lby). Die Freien Wähler in Bayern wollen
die Finanzmisere der bayerischen Städte und Gemeinden zu ihrem zentralen Thema
für die Landtagswahl im Herbst 2003 machen. „Die Kommunen verhungern am
ausgestreckten Arm von Bund und Ländern“, sagte Landesvorsitzender Armin
Grein am Samstag auf der Landeskonferenz der Freien Wähler in Bergrheinfeld.
Nach Angaben Greins werden die Einnahmen der Kommunen im laufenden Jahr
bundesweit auf das Niveau von 1993 zurückgehen. Gleichzeitig würden die
Haushaltsdefizite weiter steigen. Die Investitionen müssten drastisch zurückgefahren
werden. Damit fielen Städte und Gemeinden auch als Impulsgeber für die
Bauwirtschaft aus.
In einer Resolution appellierten die Delegierten an die Abgeordneten von Bund
und Land, den Kommunen nicht permanent das Geld aus der Tasche zu ziehen und
ihnen nicht ständig neue Lasten aufs Auge zu drücken.
Einstimmig sprachen sich die Delegierten dafür aus, per Verfassungsänderung
den Grundsatz festzuschreiben, „wer anschafft muss auch zahlen“. Dazu wollen
die Freien Wähler ein Volksbegehren initiieren. Ziel ist ein Volksentscheid,
der dann zusammen mit der Landtagswahl 2003 stattfinden könne. Laut Grein ist
die Übertragung kostenträchtiger Aufgaben von Bund und Land auf die Kommunen
ohne entsprechenden Ausgleich die zentrale Ursache für die Finanzprobleme. Ein
Beispiel sei die Einstufung der sechsstufigen Realschule: Die Landkreise müssten
bei der Umsetzung Millionen aufwenden.
Die Freien Wähler forderten die sofortige Senkung der Gewerbesteuerumlage.
Durch eine umfassende Gemeindesteuerreform müsse sichergestellt werden, dass
sich die gemeindlichen Steuereinnahmen genauso entwickeln wie das
Gesamtsteueraufkommen.